NAS Anwendungen für Baden-Württemberg

Vermessungsbüro Reinbold
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Die Ausgabe von Vermarkungs.- bzw Abmarkungsarten für Punkte, sowie die Ausgabe sonstiger Punkteigenschaften (z.B. iG) wird realisiert.

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Die Verarbeitung von Daten im Anwendungsschema AAA 7.1.2 wurde ermöglicht.

NAS-BGrund-Konverter

Ein Konverter, der NAS-Daten in BGrunddaten umwandelt, soll den Weiterbetrieb laufender Vermessungs- und anderer Fachprogramme sicherstellen. Gleichzeitig können dadurch die Kosten, die durch die Fortführung des AAA Datenmodells (ALKIS) entstehen, erheblich reduziert werden. Es kann mit der bisherigen Software weitergearbeitet werden.

Für mein Büro ist Konverter Voraussetzung für den Weiterbetrieb der Vermessungsprogramme für die Ingenieurvermessung und den weiteren Einsatz eines umfangreichen BGrund-DXF-Konverters zur Erstellung von Lageplänen.

Technische Voraussetzungen

Da der Speicherbedarf mit der Einführung von ALKIS/NAS im Vergleich zu BGrund etwa das 15-fache beträgt, sollte der Konverter auf einem Rechner mit einem 64-Bit Betriebssystem laufen. Wird der Konverter auf einem Rechner mit einem 32-Bit Betriebssystem eingesetzt, kann es bei größeren NAS-Dateien zu einem Überlauf des adressierbaren Objektspeicher (Heap) kommen. Grundsätzlich ist auch ein schneller Rechner sinnvoll.
Der Konverter ist in der Programmiersprache JAVA verfasst. Sie benötigen deshalb eine Java Runtime Environment (JRE). Diese erhalten Sie im Internet. Eine kostenlose JRE erhalten Sie unter:
https://jdk.java.net/
oder unter
https://adoptopenjdk.net/

Der NAS-BGrund-Konverter für 64-Bit-Systeme wurde mit Java 8 übersetzt und läuft nicht mit Java 9 oder höheren Versionen. Sollten Sie Java 9 oder höher installiert haben, müssen die Java 8 installieren und sicherstellen dass der Konverter diese Javaversion verwendet. Wenn Sie noch mit einem 32-Bit-System arbeiten, müssen Sie Java 7 verwenden.

Kosten, Lizenzbedingungen  

Sie können eine neue Lizenz für 1300.-- € zuzüglich 19% Mehrwehrsteuer (1 547,00€) erwerben. Die Kosten für ein Update sind abhängig vom notwendigen Programmieraufwand

Es gelten die Regelungen des Urheberrechtsgesetz (UrhG).

  • Eine Lizenz darf zur gleichen Zeit nur auf einer EDV-Anlage installiert werden (d.h. eine Mehrfachinstallation einer Lizenz auf verschiedenen Anlagen ist nicht zulässig).
  • Kopien des Konverters sind nur zur Sicherung des Programms zulässig.
  • Eine Weitergabe an Dritte ist nicht erlaubt.

Unterstütze Datenmodelle 

Es können Bestandsdaten eingelesen werden die in der Version der GeoInfoDok 7.1.2 (Datenmodell AAA 7.1.2) vorliegen. Der Zugriff auf das Datenmodell AAA 6.0 ist weiterhin möglich und erlaubt es archivierte Bestandsdatendateien umzusetzen.

Übernahme von Höhen 

Höhen werden in der BGrunddatei in Folgesätze mit der BGrundkennung F6 gespeichert. NAS Bestandsdatenauszüge können jedoch verschiedene Höhensysteme enthalten. Sie können ein Höhensystem auswählen oder alle Höhensysteme übernehmen. Wählen Sie alle Höhensystem übernehmen, werden pro Punkt mehrere F6-Sätze erzeugt. Ellipsoidische und NN-Höhen unterscheiden sich erheblich. Prüfen Sie vor der Verwendung von Höhen unbedingt ob die Software die die erzeugte BGrunddatei verwendet, auch korrekt mit der F6-Datensätzen umgeht.

Rücktransformation von Koordinaten im System ETRS89/UTM in das Gauß-Krüger-System 

Der Konverter ermöglicht die Rücktransformation von Koordinaten im System ETRS89/UTM in das Gauß-Krüger-System. Die Rücktransformation erfordert einen großen Rechenaufwand der die Umsetzung erheblich verlangsamt. Deshalb wurde die Möglichkeit geschaffen, eine Rücktransformation durch abspalten der 1ten Ziffer des East-Wertes zu erreichen. Diese Verarbeitungsart ist für das schnelle erzeugen eine "Bildes" gedacht. Sie liefert keine GK- sondern verkürzte UTM-Koordinaten mit UTM-Abbildungsverzerrungen.
Bei einer echten Rücktransformation wird nach dem bundeseinheitlich Transformationsansatz für ATKIS verfahren. Als NTv2-Gitterdatei wird dabei die vom LGL Baden-Württemberg bereitgestellte Datei BWTA2017 verwendet.
Bei der Rücktransformation können auch in der NAS-Datei gespeichert GK-Punktorte an Stelle der rücktransformierten Koordinaten verwendet werden. Dies beseitigt ev. Rundungsfehler und Fehler durch Passpunkte. Passpunkte wurden bei der Einführung von ETRS/UTM nicht mit transformiert. Bei einer Rücktransformation erhält man somit nicht mehr die ursprünglichen GK-Koordinaten. Dies führt zu Differenzen in Sicherungsmaßen. Beim Polarverfahren ist, bei gemischten Anschlusspunkten (Passpunkt, kein Passpunkt), mit Differenzen zu rechnen die lediglich durch die Umstellung von GK nach UTM verursacht werden. Bei Passpunkten die gleichzeitig Grenzpunkte sind kommt es zur Änderung der Geometrie der betroffenen Flurstücksgrenzen. Ein Ersatz der rücktransformierten Koordinaten durch GK-Koordinaten aus gespeicherten GK-Punktorten kann diese Probleme beseitigen.

Ein Ersatz ist nur möglich wenn:

  • der Punktstatus und Lagestatus des Punktortes im UTM-System mit den Stati des Punktort im GK-System übereinstimmt.
  • der letzte Eintrag der Fachdaten (VN-Nummer der Punktentstehung/Punktänderung) übereinstimmt.
  • bei allen Punkten die eingestellte Rundungsgenauigkeit eingehalten ist.
  • bei Passpunkte die eingestellte Passpunktgenauigkeit eingehalten ist.

In der Berichtdatei wird der Vergleich der rücktransformierten Koordinaten mit den Koordinaten aus gespeicherten GK-Punktorten dokumentiert. Sie sollten die Datei (Endung wri), falls sie vorhanden ist, immer öffnen. Dies können Sie mit einem Texteditor (z.B. Wordpad, Word, ... Seitenlayout: Quer) machen.

MM Genauigkeit 

Bei der Rücktransformation von UTM nach GK können auch mm bei den Punktdaten der BGrund-Datei abgespeichert werden. Um diese Möglichkeit zu nutzen muss ihre Software, die BGrunddaten einliest, mm lesen und verarbeiten können. Kann sie das nicht, können Rundungsfehler entstehen, da die lesende Software die Millimeter ignoriert und somit ungerundete CM verwendet.

Bekannte Probleme 

Eine Umsetzung von NAS-Daten nach BGrund stellt eine komplexe Aufgabe dar. Im Zuge der Entwicklung konnten noch nicht alle NAS-Objekte nach BGrund konvertiert werden. Der Konverter informiert Sie über diesen Umstand in einem Umsetzungsbericht. Ursache hierfür ist zum einen die Tatsache, dass keine Datenbeispiele vorhanden waren um die Programmierung zu testen, oder dass die Wichtigkeit der Objekte als gering eingestuft wurde.

Noch nicht umgesetzt wird:

  • der Gemarkungsname innerhalb der Vordaten
  • so genannte Hakenflurstücke (Flurstücke mit getrennten Flächen)
  • Schraffuren für die Gebäudeausgabe

Mehrfache Punktorte AU

Immer wieder tritt das Problem auf, dass zu einem Aufnahme- Versicherungs- oder sonstigen Vermessungspunkt mehr als ein Punktort gespeichert ist. Das hierfür vorgesehene Attribut Kartendarstellung ist oft nicht plausibel und kann nicht verwendet werden. Der Konverter entscheidet in diesem Fall nach folgender Strategie:

  • Ist der Lagestatus eindeutig, entscheidet der Lagestatus. Ein eventuel vorhandener Punktstatus (historisch) spielt bei der Auswahl des Punktortes, wenn dieser eindeutig ist, keine Rolle. Ist der Lagestatus nicht eindeutig wird aus Sicherheitsgründen der Lagestatus des übernommen Punktortes auf den schlechtesten Wert gesetzt (graphisch 9).
  • Ist der Lagestatus nicht eindeutig, wird der nicht historische Punktort übernommen. Ist der Punktstatus nicht eindeutig (Es existieren mehrere nicht historische Punktorte, oder der Punktstatus ist bei allen Punkten gleich) entscheidet das Attribut "kartendarstellung".
  • Ist das Attribut "kartendarstellung" eindeutig, wird der Punktort mit dem gesetzten Attribut übernommen. Ist "kartendarstellung" nicht eindeutig, wird der Punktort mit der neusten Veränderungsnummer verwendet. Ist auch die VN-Nummer nicht eindeutig, wird der in der NAS-Datei zuerst auftauchende Punktort verwendet.

Ist der Lagestatus nicht eindeutig wird aus Sicherheitsgründen der Lagestatus des übernommen Punktortes auf den schlechtesten Wert gesetzt (graphisch 9).
Als zusätzliche Plausibilitätskontrolle wird bei eindeutiger Zuordnung Punktort geprüft, ob der verwendete Punktort den besten Lagestatus hat, ob das Attribut "kartendarstellung" plausibel ist, und ob der Punktort mit der neusten VN-Nummer verwendet wurde. Das Ergebnis der Plausibilitätskontrolle wird in den Umsetzungsbericht geschrieben. Der eindeutige Punktort wird aber übernommen.

Besonderheiten bei Städten

  • Daten der Städte Mannheim und Pforzheim
    Die Städte Mannheim und Pforzheim verwenden eigene Nummerierungsarten für ihre Punktnummern. Bei beiden Städten werden Planquadrate mit laufender 4stelliger Punktnummer verwendet. Der Konverter ersetzt nur das Planquadrat innerhalb der Punktnummer durch einen numerischen Wert und behält die laufende Nummer bei. Das Quadrat mit den meisten Punkten erhält eine 1 vorgesetzt, das Quadrat mit den zweithäufigsten Punkten eine 2 usw. Der Konverter informiert Sie über die durchgeführte Umnummerierung.
    Beispiel der Stadt Pforzheim
    Vorgefundene Planquadrate wurden umnummeriert.
    Planquadrat -> zugeordneter Punktnummernbereich.
    7717S -> 1nnnn
    7717R -> 2nnnn
    7717M -> 3nnnn
    7717N -> 4nnnn
  • Multisurface bei Gebäuden
    Die Städte Karlsruhe und Stuttgart verwenden auch das Objekt Multisurface zur Modellierung von Gebäuden. Insbesondere für Tiefgaragen. Dabei wird die Grundfläche eines Gebäudes in mehreren nicht zusammenhängende Teilflächen dargestellt. Der Konverter erstellt für jede Teilfläche ein eigenes Gebäude.

Weitere Schnittstellen bedingte Probleme

  • Da in der NAS die zuständige Stelle nicht geführt wird, wird in den BGrundpunktdaten hierfür 9999 eingesetzt
  • Die Genauigkeitsangabe bei Gebäuden und topografischen Objekten reduziert sich auf digitalisiert oder berechnet. Eine Unterscheidung in Endgültig, Bislang und Transformiert ist nicht mehr möglich. Es wird deshalb, im Falle berechnet, der Lagestatus 4 (berechnet für grafische Anwendungen) für die beteiligten Punkte vergeben. Die Genauigkeitsufe des Gebäudes oder des topografischen Objektes wird jedoch auf 0 (rechnerisch ermittelt/ durch Einmessung ermittelt) gesetzt.
  • Die neuen Gebäudearten: Gebäude für religiöse Zwecke "Relg", "Synagoge", Freizeit-, Vereinsheim, Dorfgemeinschafts-, Bürgerhaus "Frzhm" und Ferienhaus "Ferhs" können nicht übernommen werden. Siehe auch: Umsetzungstabelle Gebäude
  • Die neuen Abkürzungen der LK-Vorschrift für die Nutzungsarten und Gebäudefunktionen können nur als Text ausgegeben werden, oder bedingen Anpassungen von Umsetzungstabellen der Programme die die Grafik erzeugen. Siehe: Umsetzungstabelle Gebäude bzw. Umsetzungstabelle Nutzungsarten
  • Freie Texte der städtischen Vermessungsämter, d.h. Folgesätze mit der BGrundkennung F8 können nicht umgesetzt werden da deren Inhalt nicht Bestandteil der Schnittstellenbeschreibung ist.
  • Bei kulminierenden Fachdatenverbindungen wird vom Konverter die neuste Fachdatenverbindung nach BGrund übernommen. Veränderungsnummern und BAS (Berechnungsakten) können leider nicht verglichen werden. In diesem Fall wird eine Prioritätsliste zur Übernahme der Fachdaten verwendet.
    In der NAS wird die Fachdatenverbindung sowohl bei Punktobjekten als auch bei Punktorten gespeichert. Dabei haben Fachdaten die bei einem Punktobjekt abgelegt sind die höchste Priorität. Fachdaten die beim PunktortTA gespeichert sind haben eine höhere Priorität als Fachdaten bei einem PunktortAU im Standardkoordinatensystem. Punktorte im Standardkoordinatensystem haben eine höhere Priorität als Punktorte die nicht im Standardkoordinatensystem liegen. Kann keine unterschiedliche Priorität festgestellt kommt es zum Konflikt und es wird die Fachdatenverbindung des ersten Punktort verwendet und dies im zugehörigen Umsetzungsbericht angezeigt.
  • Die Ergebnisse der Bodenschätzung werden nicht nach BGrund übernommen.

Weitere Probleme treten auch bei der Zuordnung von NAS-Objekten zu einer Gemarkung oder Flur auf. Bei ALKIS Objekten ist i.d.R. kein Bezug zur jeweiligen Gemarkung angegeben. Hierzu wäre eine aufwendige Verschneidung aller Objekte mit der Fläche des jeweiligen Nummerierungsbezirkes notwendig. Ist keine einfache Zuordnung eines Objektes zu einer Gemarkung möglich, werden diese Objekte unter der Pseudogemarkung 9998 abgelegt.

Wie oben bereits erwähnt, wird bei der Umsetzung der Daten ein Bericht (Textdatei mit der Endung .WRI) erstellt. In diesem Bericht wird mit den Meldungen "Die Programmierung ist unvollständig, es fehlte ein Datenbeispiel" oder "Die Programmierung ist ungeprüft, bisher fehlte ein Datenbeispiel" auf diesen Umstand hingewiesen.
Hier bin ich auf Ihre Mithilfe angewiesen. Schicken Sie mir bitte die NAS-Datei die diese Meldung verursacht hat.


Stand: 11.09.2024

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